Montag, 9. Januar 2012

Desaster am Desaster-Day

So zurück aus der Feiertagspause. Genug gegessen, Genug getrunken. Jetzt gehts wieder ans Eingemachte. Erst mal allen ein frohes neues Jahr und ich hoffe, dass alle gut und gesund reingerutscht sind und wie ich das alte Jahr mit einem Knall haben ausklingen lassen.
Doch kaum im neuen Jahr angekommen was erwartet uns bei ProSieben? Der "Desaster-Day", schließlich geht laut vieler Veschwörungstheorien und nach dem Majakalender am 21.12.2012 die Welt unter. Apokalypse, Entrückung, das jüngste Gericht, Dooms Day. Wie man es auch nennen möchte die Vorstellung eines solchen Tages kann jedenfalls kaum schlimmer sein als der Film "2012", der nun am 8.1. als Finale des Tages zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr auf ProSieben lief. Dieses "Meisterstück" von Roland Emmerich aus dem Jahre 2009 wartet, wie üblich bei Blockbustern, mit einer Starbesetzung auf, ja zumindest John Cusack kennt man noch. Dieser spielt den erfolglosen Autor Jackson Curtis, der nun als Fahrer in Los Angeles sein Geld verdient. Seine Ex-Frau Kate (Amanda Peet auch bekannt aus "Keine halben Sachen") hat bereits eine neue Liebe in Gordon Silberman (Thomas McCarthy "Meine Braut, ihr Vater und ich") gefunden. Jackson versucht die Sympathien seiner beiden Kinder Noah (Liam James "Der Glücksbringer") und Lilly (Morgan Lily "X-Men: Erste Entscheidung") zurückzugewinnen, die mittlerweile ihm auch Gordon vorziehen. Bei einem Camping-Urlaub im Yellowstone National Park, treffen sie den Verschwörungstheoretiker und Wunderling Charlie Frost (Woody Harrelson "Freunde mit gewissen Vorzügen"), der Jackson von seinen Theorien zum Weltuntergang unterrichtet und von dem Plan der US-Regierung Raumschiffe zu bauen, um einen Teil der Menschheit zu retten. Frost erzählt, dass er das mit einer Karte beweisen könne. Jackson zweifelt allerdings an den Aussagen Frosts und tut es als Spinnerei ab. Als es sich dann anhand der stärker werdenden Beben und Naturkatastrophen gerade in Kalifornien nicht mehr leugnen lässt, dass die Welt in Gefahr ist, überdenkt Jackson erneut die Worte Frosts. Mit einem gemieteten Flugzeug versucht er seine Familie und Silberman  zu retten und beschafft sich auf abenteuerliche Weise die Karte von Frost. Dieser hat sowieso keine Verwendung mehr dafür, da er lachend einem Supervulkan zum Opfer fällt. Damit beginnt die action-geladene Flucht vor der Natur, um sich in eines der Raumschiffe zu schmuggeln.
Es ist ein typisch amerikanischer Katastrophenfilm, der sich auf die Zerstörung in den USA konzentriert und wie immer nur in einem Nebensatz erwähnt, dass es sonst auf der Welt auch nicht so gut aussieht. Es gibt keine Überraschungen im Handlungsverlauf und nur Woody Harrelson brilliert als Frost und wird mit seiner seltsamen Art ein Sympathieträger des Publikums. Die Spezialeffekte sind überzogen und vorhersehbar. So gibt es gerade Katastrophen, wenn beispielsweise Kate und Gordon sich im Supermarkt gegenüberstehen und Gordon den Satz ausspricht: "Ich glaube es tut sich ein Graben zwischen uns auf ..." und was passiert natürlich spaltet sich in dem Moment die Erde zwischen den beiden. Auch an der Stelle wo Arnold Schwarzenegger als Gouvernör offiziel im Fernsehen verkündet, das schlimmste überstanden zu haben, bebt die Erde kaum, dass er den Satz beendet hat und fünf Minuten später ist das ganze Viertel zerstört. Was vielleicht als Ironie gedacht war, ist nichts anderes als Unfug und vermindert die Qualität des Filmes. Auch der Riss in der sixtinischen Kapelle in Rom, der bei einem Beben dessen Zerstörung ankündigt, entsteht, wie sollte es auch anders sein, genau zwischen den Beiden dich berühren wollenden Fingern von Gott und Mensch auf dem berühmten Deckengemälde.
Also zusammengefasst ist der Film nicht weiterzuempfehlen, allerdings thematisch von ProSieben gut gewählt, um ihn an diesem Tag auszustrahlen. Ein wirkliches Desaster am Desaster-Day.

Ich vergebe nur 1 von von 5 Popcorntüten.




Euer Medienopfer

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